Europäische Woche der Abfallvermeidung 2024

Das "A.V.R." für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln - AVR Kommunal informiert im Rahmen der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“

Wir Deutschen schmeißen jährlich rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel weg. Aus diesem Grund und anlässlich der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ vom 16. bis 24. November 2024 unter dem Motto „Vermeidung von Lebensmittelabfällen“, hier das „A.V.R.“ für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln.

A wie Ablaufdatum: Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum meint das Ablaufdatum (auch Verbrauchsdatum genannt) tatsächlich den Tag, an dem man ein Produkt spätestens verbraucht haben sollte. Lebensmittel können bis zu diesem Datum gegessen werden, wenn sie bei der angegebenen Temperatur aufbewahrt werden. Ein Ablaufdatum findet man bei leicht verderblichen Produkten wie Fisch, Fleisch oder bereits fertig geschnittenem Salat. Daher sollte immer nur so viel eingekauft werden, wie im angepeilten Zeitraum auch wirklich verzehrt werden kann. Wenn das Gekaufte ohnehin für denselben oder kommenden Tag vorgesehen ist, lieber bewusst zu Produkten mit kurzem Mindesthaltbarkeits- oder Ablaufdatum greifen.

V wie Verpackungen vermeiden: Am besten ist es, schon beim Einkauf so wenig wie möglich, noch besser gar keinen Abfall zu produzieren. Kaufen Sie Lebensmittel, die nicht doppelt und dreifach verpackt sind, wenn Sie diese auch unverpackt kaufen können und transportieren Sie sie in Stofftaschen, Körben oder Rucksäcken. Niemand braucht Plastiktüten, beispielsweise für Obst und Gemüse, das durch die natürliche Schale bereits bestens verpackt und geschützt ist. Oder Sie bringen Ihre Verpackung gleich selber mit. Oft gibt es die Möglichkeit, verschiedene Produkte im eigenen Mehrweg-Behälter zu kaufen, wie z.B. Reis und Nudeln, Eier, Milchprodukte, Wurst, Süßwaren, Kräuter oder auch Kaffee.

R wie Reste verwerten: Oft können aus Essensresten noch neue, leckere Gerichte gezaubert werden. Aus etwas Reis und einem Steak wird am nächsten Tag eine leckere Reispfanne. Die übrig gebliebene Tomatensuppe kann als Grundlage für die Bolognese am Folgetag dienen. Zwei Kartoffeln, eine halbe Schüssel Nudelsalat und drei Scheiben Käse sind übrig? Warum nicht einfach eine „Reste-Party“ veranstalten? Beim gemeinsamen Kochen mit Freunden können alle ihre Reste mitbringen und kreative Menüs kreieren. So müssen Sie Reste nicht wegwerfen. Und auch wer lieber essen geht, anstatt selbst zu kochen, kann für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln sorgen. Am Ende des Restaurantbesuchs ist der Teller noch halb voll – warum die Portion nicht mit nach Hause nehmen? Am besten ein eigenes Behältnis mitbringen und die Reste am Folgetag genießen.

Natürlich gibt es noch jede Menge weitere nützliche Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, wie die richtige Lagerung, Foodsharing-Angebote oder das simple Verfassen einer Einkaufsliste, um wirklich nur das einzukaufen, was wir auch benötigen. Über allem stehen Regionalität und Saisonalität, denn auch der Transport von etlichen Tonnen an Lebensmitteln um die halbe Welt geht mit der Verschwendung von Lebensmitteln einher.

Rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland pro Jahr im Müll. Mit 60 Prozent entsteht der Großteil der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten. Etwa 79 Kilogramm werden pro Person und Jahr in deutschen Privathaushalten weggeworfen. Die Ursachen für diese Verschwendung sind vielfältig: In privaten Haushalten gibt es oft falsch geplante Einkäufe oder Missverständnisse rund um das Mindesthaltbarkeitsdatum. In der Gastronomie spielen schwankende Nachfrage und Portionsgrößen eine Rolle, während im Handel optisch unansehnliche oder nicht vermarktbare Produkte aussortiert werden.

Finanziell gesehen entspricht die Lebensmittelverschwendung einem Verlust von rund 25 Milliarden Euro jährlich, etwa 300 Euro pro Kopf. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, diese Abfälle bis 2030 zu halbieren.